Der Konvoi 41 – Teil 1
- sahilft
- 5. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 7 Tagen
Tagebuch unseres wohl ungewöhnlichsten Konvois – Fortsetzung folgt!
(Erzählt von Mike)

Es kann losgehen. Spätestens Weihnachten sind wir in der Ukraine.
Donnerstag 1. Mai

Die Fahrer des 41. Konvois.
Besprechung und dann Abschied.

Raststätte Heiligenroth: warten auf den Feuerwehrbus und den Gelenkbus.
Alle da, dann kann es ja losgehen.

Und schon ist wieder Schluß. Nichts geht mehr. Der Setra-Bus ist auf dem Standstreifen kurz vor dem Hattenbacher Dreieck auf der A7 liegen geblieben.
Kurzfristig lief er wieder.
Wie kommt man denn von oben an den Motor? Die Kleidersäcke müssen wohl raus.
Die Reparatur auf dem Standstreifen ist zu gefährlich. Also, warten wir auf den Abschlepper.

Da ist der Abschlepper ja schon.

Der Setra hängt am Haken und ab, irgend wohin, wo man in Ruhe schrauben kann.
Sind es die nur die Benzinfilter? Ein paar Handgriffe, dann läuft er wieder – oder? Ja von wegen, die Filter waren es wohl doch nicht.
In der Zwischenzeit warteten der Gelenkbus, der Feuerwehrbus,
der 7,5-Tonner, der Vito und Johann auf dem nächstgelegenen
Parkplatz "Krachgarten"

Mal schauen, ob wir von hier aus nicht den ADAC zur Hilfe holen können.

Da stehen alle Fahrzeuge, bis auf den Setra und den Rettungswagen und warten auf das Kommando zur Weiterfahrt.
Und als ob es nicht schon genug wäre, wurde uns die Abfahrt durch ein brennendes Fahrzeug mit Pferdeanhänger verwehrt. Zum Glück waren keine Pferde im Anhänger. Weder Menschen noch Tiere sind somit zu Schaden gekommen.
Nachdem der Brand gelöscht war, konnten alle bis auf den Setra-Bus und der Rettungswagen weiter fahren. Ziel war das 1. Hotel auf der polnischen Seite.
Das Hotel war als solches nicht zu erkennen. Es lag versteckt auf einem riesigen Parkplatz, hinter einem SCANIA-Bürogebäude.
Am nächsten Morgen konnten wir unser Hotel oder besser Unterkunft für LKW-Fahrer bewundern.

Ab dem Zeitpunkt fühlten wir uns wie richtige Trucker. Was soll es, es war sauber und die Nacht war ohnehin kurz. Es ging weiter zum 2. Hotel nahe der ukrainischen Grenze.

Dirk und Gunther hatten auch das Vergnügen, nur einen Tag später mit dem Setra-Bus.
Freitag 2. Mai
Der Freitag ist schnell erzählt.
Viel Auto gefahren. Wir mußten sofort mit den Fahrzeugen zum "Zoll-Büdchen". Hier trafen wir dann den von der polnischen Bürokratie sichtlich gestreßten Peter um die Papiere für den Grenzübertritt fertig zu machen. Großes Lob an Peter: ich hätte schon längst das Handtuch geschmissen.
Nach der Zoll-Aktion ging es dann endlich ins Hotel. Trotz später Stunde bekamen wir noch etwas zu essen. Der Abend ging dann mit einem Geburtstagsständchen mit Schwarzwälder Torte für Kamil zuende.
Samstag 3. Mai
Heute sollen der 7,5-Tonner und der Vito in die Ukraine überführt werden. Wir starteten um 5 Uhr Richtigung Grenze zum Übergang Kroscienko. Der Übergang ist seit kurzem zuständig für Kleinlaster und Transporter.
In Anbetracht dessen, daß Klaus und ich nicht sonderlich viel Erfahrung hatten, klappte der Grenzübertritt recht gut.
In der Ukraine angekommen, ging es parallel (so gut es ging) zum Grenzübergang Medyka. Dort sollten die Fahrzeuge an die ukrainischen Partner übergeben werden.
Mit dem Film möchte ich zeigen, daß nicht nur der Weg nach Medyka weit, sondern auch sehr "steinig" war.
Wir hatten große Angst davor, daß wir die Fahrzeuge nach der langen Reise nur noch in Einzelteilen abgeben konnten. Aus diesem Grund möge es man uns nachsehen, daß die Übergabe sich etwas verzögert hat.

Einweisung für den 7,5-Tonner

Übergabe natürlich mit sauberen Scheiben und vollgetankt.

Ein zufriedener Abholer.
Paralell fand die Übergabe des Feuerwehrbusses statt.


Job erledigt. Am Samstag ging es für Frank, Klaus, Johann und mich auf den Heimweg. Wir fuhren noch bis Katovice, wo wir übernachtet haben.

Nachtrag:
der Setra-Bus war nicht das einzige "Sorgenkind". Der Gelenk-Bus hatte immer wieder Probleme mit dem Gelenk und wollte nicht weiter.
(meinen Gelenken ging es zeitweise auch nicht gut - trotzdem ist bei mir keine Sicherung rausgesprungen) :-)
Da Sascha keine Unterkunft mehr bekam, hat er sich kurzer Hand im Bus mittels Liege und Schlafsack eingerichtet. RESPEKT.
Sonntag, 4.5.25
Die Busse und der RTW Richtung Ziel unterwegs.
Vielen Dank
an die Schrauber, Denker, Planer, Navigatoren, unser Zollabwickler im Kampf mit der Zollbude, unserem Hol- und Bringdienstler mit der blaue Rakete, der Werkzeug und Papier dorthin bringt, wo immer dieses benötigt wird, an die Spender, SpendenannehmerInnen, unsere Buchhalterin die bald wieder mit Belegen zugeschüttet wird (genieße die Zeit bis zum 13. Mai) und an alle die ich gerade vergessen habe.
Fortsetzung folgt!
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